Gethsemane 8: Die Zuwendung
In Gethsemane war der Herr bei all dem schrecklichen Leid den Jünger zugewandt. Trotz seiner Warnung waren sie eingeschlafen. Er begegnet ihnen in aller Milde als der, der sein Leben für sie lassen wird.
In Gethsemane war der Herr bei all dem schrecklichen Leid den Jünger zugewandt. Trotz seiner Warnung waren sie eingeschlafen. Er begegnet ihnen in aller Milde als der, der sein Leben für sie lassen wird.
In Gethsemane stand der Schrecken des Kreuzes vor dem Herrn: Unsere Sünden zu tragen, zur Sünde gemacht zu werden, unter Gottes Fluch, Zorn und Gericht zu geraten, von Gott verlassen zu werden und letztlich sein Leben zu lassen. "Nimm diesen Kelch von mir weg!" Und zugleich: "Nicht wie ich will, sondern wie du willst." Er durchlebt diesen Gebetskampf mit seinem Vater, und er will unbedingt Gottes Plan zur Sühnung und zum Heil erfüllen - zu Gottes Verherrlichung und aus Liebe zu Dir und mir.
Fünfter Tag nach der Kontaktsperre: Die Corona-Kurve steigt weiter steil an. Die Perspektiven sind unklar - jeder lebt nach dem Prinzip Hoffnung. Da gibt es ganz unterschiedliche Konzepte:
- Don't worry be happy? Mit positiven Empfindungen durchs Leben gehen.
- Begründete Hoffnung - wenn die Kurve abflacht, weil wir forschen, weil wir vernünftig sind
- Positiver Ausblick aufs Leben, Optimismus, weil es bisher immer eine Lösung gab, weil #unserlandkanndas ...
- Glaube und Vertrauen auf Gott. Der gibt haltbare Freude. Der lässt alles zum Guten mitwirken. Der gibt guten Grund - aber auch Hoffnung, wo kein Grund mehr da ist. Und das wichtigste: Er gibt das ewige Heil und gibt damit dem Leben des Glaubenden eine Hoffnung, die alles überstrahlt und überdauert - wie das Leben auch sein mag.
Der Herr war in Gethsemane einzigartig darin, dass die Sühnungsleiden vor ihm standen. Zugleich war er in vieler Hinsicht ein Vorbild im Gebet: Die Haltung, die Anrede, die Dauer, der Ablauf, die Intensität, die Demut, die Erhörung spornen uns an, es ihm nachzumachen.
Heute kam es nicht zu einer Ausgangssperre, aber zu einer Kontaktsperre. Die Unsicherheit bleibt. Nie gab es stärkere Einschränkungen unserer Freiheit, und doch bleibt ein breites Gefühl von Unsicherheit.
Einige Gedanken dazu:
- Die medizinische Lage, die politischen Entscheidungen und die Reaktionen unserer Menschen sind allesamt nicht geeignet, uns wirklich und verlässlich sicher zu fühlen. Die Gefahren werden immer greifbarer, auch für uns persönlich, aber wir haben sie nicht unter Kontrolle.
- Die bewährten Strategien greifen nicht mehr oder nicht in ausreichendem Maße: Wer können die Gefahr nicht (mehr) ignorieren oder verdrängen, und mit dem Menschenmöglichen stoßen wir an Grenzen. Es bleibt: Unsicherheit.
- Gott hingegen gibt dem Glaubenden Sicherheit in zwei Richtungen: Wie auch immer mein Leben weitergeht, ob mit oder ohne Corona: Gott ist immer da. Und wenn mein Leben endet, habe ich ewige Sicherheit. Denn bei aller Unsicherheit ist eines ist sicher: Der Tod. Wer dafür zu Lebzeiten vorgesorgt hat durch Umkehr und Glauben an Gott, der ist ewig sicher.
Wir bekommen alle Extra-Zeit zum Nachdenken. Dazu 5 Gedanken: - Wir erleben Geschichte. Global und persönlich. Wohl dem, der den Gott der Geschichte als seinen liebenden Vater kennt.
- Wir werden genötigt, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Am wichtigsten ist das Ewige. Nach dem Tod, aber auch vorher schon.
- Wir werden auf existenzielle Bedürfnisse zurückgeworfen. Wohl dem, dessen Leben ein tragfähiges Fundament hat, über den Tod hinaus.
- Es kommt raus, was drin ist. In der Not zeigt sich unser wahres Wesen. Wir brauchen kein Klopapier, sondern Vergebung, keinen reinen Hintern, sondern ein reines Herz.
- Wir bekommen eine Denkpause geschenkt. Nutzen wir sie zum Nachdenken und zur Entscheidung über die lebens-entscheidenden Fragen.
Der Heilige Geist teilt uns in Gottes Wort mit, dass der Herr Jesus war sehr bestürzt und beängstigt war. Wir wollen - wie die drei Jünger - mitgehen, ohne zu weit zu gehen ...
Der Herr denkt als erstes an seine Jünger. Drei nimmt er mit sich zum Gebet, geht aber selbst noch ein Stück weiter. Wie weit kann er Dich und mich mitnehmen ins Mitempfinden seiner Seele?
Jerusalem, das Kidrontal, der Ölberg, Gethsemane - das sind bedeutungsvolle Orte. Gethsemane - die Ölkelter: Hier bringt der Heilige Geist in einer extremen Drucksituation Herrliches hervor.